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Gruppe mit Bergführer aauf einer Hochtour. Wolken im Hintergrund

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Half Dome Regular North West Face

  • Autorenbild: Ludwig Sandhacker
    Ludwig Sandhacker
  • 1. Dez.
  • 2 Min. Lesezeit

Im Zuge eines Klettertrips ins Yosemite Valley zusammen mit meinem guten Freund Clemens konnte ich im Oktober 2025 die Regular Northwest Face am Half Dome klettern. Wir sind die Tour „slow and heavy“ angegangen und haben sie nicht an einem Tag durchstiegen, sondern uns eine Übernachtung im Portaledge gegönnt. Hier möchte ich kurz beschreiben, wie wir die Tour angegangen sind und was wir dabei hatten.

Tag 1: Langer, aber sehr schöner Zustieg über den John Muir Trail und die Südseite des Half Dome zum Wandfuß. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, die steinschlaggefährdeten Death Slabs mit schwerem Haulbag und Portaledge hinaufzuklettern. Der lange, aber gemütliche Zustieg über die Südseite erschien uns die bessere Wahl zu sein. Am Wandfuß gab es eine Quelle und feine Biwakplätze.


Tag 2: Die ersten fünf Seillängen sind nicht zu unterschätzen, obwohl man sich „nur“ im flacheren Teil der Wand befindet. Nachdem man die Rinne gequert hat und in den steileren Teil der Wand gelangt, wird die Kletterei sehr technolastig. Nach der 15. Seillänge erreicht man den Beginn des großen Kamins. Entgegen vielen Topos ist es hier nicht mehr nötig eine Knotenschlinge zum Pendeln zu benutzen – eine neue Bohrhakenleiter führt direkt zum Einstieg des Kamins.

Hier haben wir unser Portaledge aufgebaut und die Nacht verbracht. Sollten sich jedoch noch Seilschaften weiter oben im Kamin befinden oder dort klettern, würde ich das Portaledge an dieser Stelle nicht aufstellen, sondern bis zum Ende des Kamins weiterklettern – bzw. ein bis zwei Seillängen davor. Für uns war es hier jedoch die perfekte Stelle.


Tag 3: Die zweite Seillänge des Kamins (5.7 – Stemmkamin) ist die freiklettertechnische Schlüssellänge der Tour und lässt sich zudem nicht besonders gut absichern. Danach folgen tolle Längen, bei denen man jedoch aufpassen muss, dass sich der Haulbag nicht verhängt. In der letzten Seillänge, bevor man das „Big Sandy Ledge“ erreicht, befindet sich am Ende eine blaue Schlinge. Dieser sollte man nicht folgen, sondern einen Riss weiter rechts auf das „Big Sandy Ledge“ klettern.

Die folgenden Zig-Zag Cracks lassen sich gut „aiden“. Wir haben für beide Seillängen zusammen gute zwei Stunden benötigt. Das große Finale bilden das berühmte Thank-God Ledge und die zwei Ausstiegslängen. Hier haben wir die Haulline mit dem restlichen Kletterseil verlängert, um den Haulbag optimal hinauszulassen.

Am späten Nachmittag standen wir schließlich auf dem Gipfel und haben dort noch ein wunderschönes Biwak auf dem Half Dome verbracht. Tag4: Abstieg zurück ins Tal über die "Cables".

Material:

  • 1× 70-m-Einfachseil (Mammut Core Protect)

  • 1× Petzl-Statikseil (8 mm)

  • 3 Sätze Friends 0.5 bis 3 (BD)

  • 4 Sätze Totems (Schwarz bis Lila)

  • 2× BD #4

  • 1× BD #5

  • Offset-Keile

  • 3× BD Offset-Cams

  • 2× Isomatten

  • 2× Schlafsäcke

  • 16 Liter Wasser


Die Tour war eine der schönsten Klettertouren, die ich bisher erleben durfte, und wird mir sicher lange in Erinnerung bleiben. Ich denke, wir werden bestimmt wieder einmal ins Valley zurückkehren.

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